Amazon oder eBay – was ist besser?

Amazon oder eBay – was ist besser?

Aus Kundensicht ist die Frage, ob Amazon oder eBay besser ist, ganz anders zu stellen als aus der Sicht eines Verkäufers. In diesem Blogbeitrag wollen wir daher einen Blick auf die Frage werfen, welche der beiden amerikanischen Verkaufsgiganten sich für Ihr Unternehmen mehr lohnt. Dazu betrachten wir die Funktionsweisen, potenziellen Kunden, Internationalisierungsmöglichkeiten und vieles mehr. Sie haben noch keine Möglichkeit, Ihre Produkte im Internet zu verkaufen? Dann lesen Sie genau hier weiter! 

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Welche fertige Verkaufsplattform ist besser im Internet

Wenn Sie an große Modehäuser oder vielleicht auch Ihren Lieblingsbaumarkt denken, dann wissen Sie, dass diese Unternehmen ihre eigenen Online-Shops haben. Diese sind dank ihrer Größe und Popularität schnell gefunden und finden sich meist in den oberen Treffern der Suchmaschinen wieder. Was aber, wenn es um die Produkte eines kleinen oder mittelständischen Unternehmens geht? Vielleicht haben Sie selbst ein Unternehmen, welches nur ein Nischenprodukt anbietet. Wie sollen Sie dieses an den Mann bringen?

Der Aufbau eines eigenen Online-Shops – ob mit komplett eigener Software oder Baukasten-System à la Shopify spielt keine Rolle – lohnt sich für kleine Unternehmen oft weder zeitlich noch finanziell. Abhilfe schaffen da große Plattformen wie Amazon und eBay, die als sogenannte Marketplaces (Marktplätzen) kommerziellen (und im Falle von eBay auch privaten) Verkäufern offenstehen.

Vor- und Nachteile: Wo liegen die Unterschiede von Amazon und eBay?

Die meisten Leute würden auf die Frage, worin der oder die Unterschied(e) von Amazon und eBay liegen, wahrscheinlich auf die Art des Verkaufs hinweisen. eBay ist bekannt für seine Auktionen. Doch die machen nur noch einen Teil der Möglichkeiten des amerikanischen Unternehmens aus. Mit der Option Sofortkauf können sowohl gebrauchte Artikel als auch Neuware direkt verkauft werden. Und die Funktion Preisvorschlag ermöglicht sogar das Verhandeln mit dem Verkäufer. Amazon setzt hingegen nur auf Festpreise – wenn auch kombiniert durch häufige Rabatt-Aktionen – verfügt durch Amazon Prime jedoch über ein wirksames Instrument der Kundenbindung.

Schauen wir uns die formalen Kennwerte beider Unternehmen an, so zeigt sich Amazon mit einem Nettoumsatz von rund 32,6 Mrd. Euro im Jahr 2021 und 311 Mio. Seitenaufrufen in Deutschland als deutlich größer. Die Plattform eBay kommt lediglich auf einen Umsatz von 1,2 Mrd. Euro und hat rund 140 Mio. Besucher im Jahr 2021. Daraus ergibt sich, dass Sie als Verkäufer bei Amazon auf ein größeres potenzielles Publikum treffen, bei eBay hingegen auf gezieltere und vielfältigere Verkaufsmöglichkeiten setzen können. 

Die wichtigsten Faktoren bei der Auswahl eines geeigneten multichannel Marketplace

In den folgenden Abschnitten möchten wir mit Ihnen als zukünftiger Seller über verschiedene Faktoren sprechen, die Sie bei der Auswahl eines Marktplatzes im Internet berücksichtigen sollten. Natürlich steht es Ihnen frei, sich gleich bei mehreren Anbietern anzumelden. Doch das bedeutet in der Regel auch mehr Aufwand, da Sie eventuell Preise und Logistikabläufe unterschiedliche gestalten müssen. Die meisten kleinen Unternehmen konzentrieren sich daher zu Beginn auf nur einen Anbieter – Amazon oder eBay (eventuell auch etsy).

Wer über eBay verkaufen möchte, tut das oft, weil er einen Marktplatz für gebrauchte Produkte sucht. Die Plattform Amazon dafür setzt auf Online Verkäufer und professionelle Seller, die hochwertige Produkte nach dem Verkauf über Amzon auch von dessen Dienst Prime verpacken und versenden lassen.

Die Gebühren bei Amazon vs. eBay

Ein wesentlicher Faktor für Verkäufer ist natürlich der Preis für das Verkaufen. Hier wird es etwas komplizierter: Früher bezahlten Verkäufer beispielsweise auf eBay einen gewissen Prozentsatz des Verkaufspreises und das war es auch schon. Heute gibt es eine Vielzahl von Gebühren, die den tatsächlichen Preis verschleiern. Einstellgebühren pro Artikel, Grundgebühr für ein Verkäuferkonto und eben anteilige Provisionen gehören dazu.

Beim Marktplatz eBay sieht es momentan (Stand Dez. 2022) so aus, dass es vier verschiedene Shop-Kategorien mit monatlichen Abopreisen gibt: Basis (ca. 40 €), Top (80 €), Premium (300 €) und Platin (5.000 €). Je nach Tarif gibt es Kontingente von 400, 2.500 und unbegrenzter Festpreis-Einstellmöglichkeiten sowie Auktionsangebote in den Kontingenten 10, 40, 100 und 400. Prozentuale Gebühren ändern sich je nach Verkaufskategorie. So ist es auch bei Amazon, die ebenfalls eine Verkaufsgebühr von (meist 9 %) und Einstellgebühren von 99 ct verlangen. Doch auch hier gibt es monatliche Shop-Abos, wie das professionell Seller-Abo für 39 €.

Beachten Sie auch, dass es bei beiden Plattformen noch zusätzliche Optionen gibt, die individuell gebucht werden können, um mehr Umsatz zu erzielen. So lässt sich gegen eine Gebühr beispielsweise das eigene Produkt in der Trefferliste weiter oben anzeigen (sponsored brands von amazon), etc.

Die Verkaufsabwicklung jeder Plattform

Bleiben wir noch einen Augenblick bei den Kosten. Ein großer Unterschied beider Marketplaces besteht auch darin, wie die Bezahlung durchgeführt wird. Direkt bei Amazon bezahlen die Käufer erst an die Plattform. Dort wird das Geld 14 Tage einbehalten, bevor es abzüglich der Verkaufsgebühren und eventuell Versandkosten an den Händler ausbezahlt wird. Das soll dem Kundenschutz dienen. Im Gegensatz zu Amazon vermittelt bei eBay wiederum die Plattform den Kauf nur Käufer können dann beispielsweise via Banküberweisung, Paypal (zusätzliche Gebühren) oder Barzahlung bei Selbstabholung von der Plattform unabhängig bezahlen.

Die Internationalität für Listings beim Verkauf auf Amazon

Hier kommt es natürlich sehr stark auf Ihr Unternehmen bzw. Ihr Produkt an. Verkaufen Sie beispielsweise lokale Spezialitäten oder frische Lebensmittel, ist ein internationaler Versand wahrscheinlich nicht geplant. Bei vielen anderen Produkten könnte jedoch ein Verkauf an Kunden im Ausland ertragreich sein. Um viele Produkte einfach im Ausland anbieten zu können, sollte natürlich auch der Marktplatz im Ausland vertreten sein. eBay hat von Argentinien bis Vietnam beispielsweise 29 regionale Plattformen, die jedoch nicht alle so erfolgreich sind wie in Deutschland und Österreich, so musste der türkische Ableger mit dem Namen gittigidiyor.com.tr 2022 seine Seite schließen. Auch Amazon verfügt über 20 verschiedene Länderadressen – die jüngsten beiden aus dem Jahr 2021 sind übrigens Polen und Ägypten. Der Vorteil für Verkäufer besteht darin, dass die Produkte (wenn gewünscht) auch in andere Länder verkauft werden können, ohne dass sich beispielsweise ein Käufer aus Japan einen Kundenaccount beim deutschen Amazon oder eBay anlegen muss.

An anderer Stelle in unserem Blog haben wir uns bereits mit der Bedeutung von mehrsprachigen Online-Shops auseinandergesetzt. Um die wichtigsten Gründe jedoch noch einmal aufzugreifen, verraten wir so viel: Kunden kaufen immer dann gerne, wenn sie die Produkte und deren Beschreibungen in ihrer Muttersprache erfassen können. Auch hilft ein auf die Zielgruppe angepasster Verkaufstext, in den Suchmaschinen besser gefunden zu werden. Das gilt sowohl für eigene Online-Shops als auch für Marketplaces wie Amazon und Co.

Was sonst noch über den Marktplatz Amazon und seine Verkäufer gesagt werden muss

Amazon sticht auch noch aus einem anderen Grund aus der Masse der Marktplätze im Internet heraus. Denn hier haben Verkäufer die Möglichkeit, vom Fulfillment by Amazon zu profitieren. Das bedeutet, dass Sie ein Produkt auf Amazon anbieten können, es aber anschließend durch Amazon auch gelagert und per Prime versendet wird. Diese Vorgehensweise bietet sich beispielsweise bei Unternehmen an, die auf Dropshipping setzen.

Fazit zur Frage, ob auf Amazon verkaufen oder e-Commerce auf eBay besser ist

Beide Plattformen haben ihre Vor- und Nachteile. Sie sollten – sofern Sie Ihre Produkte nicht auf beiden Marketplaces anbieten wollen – sich über folgende Punkte klar werden: 1. Welche Zielgruppe spreche ich an? 2. Welches Verkaufsvolumen möchte ich erzielen? Und 3. Was bin ich bereit, in zusätzliche Features zu investieren? Wenn diese Fragen geklärt sind, dann sollte mit unserer obigen Erläuterung die Frage beantwortet sein, ob Amazon oder eBay besser für Ihr Unternehmen ist.

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