Simultan- oder Konsekutivübersetzung – Worin liegt der Unterschied?
Bei lingy.uk beschäftigen wir uns mit über 60 verschiedenen Sprachen und deren Übersetzungen. Wobei Übersetzungen in vielen verschiedenen Formen auftauchen können, zum Beispiel als beglaubigte Übersetzung von Verträgen und Urkunden oder als Online-Übersetzung von Internetshops. Immer wieder kommt es vor, dass Menschen sich an uns mit der Frage wenden, ob wir einen Text auch dolmetschen können. Hier merken wir, dass die Begriffe nicht immer ganz klar sind. Daher handelt unser heutiger Blogbeitrag von den beiden verbreitetsten Formen des Dolmetschens – Simultan- und Konsekutivdolmetschen.
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Sind Konsekutivübersetzung und Konsekutivdolmetschen eigentlich dasselbe?
Bevor wir uns jedoch die unterschiedlichen Formen des Dolmetschens ansehen, müssen wir zunächst bestimmen, was es ist. Wie bereits angedeutet verwenden viele Menschen die Wörter Übersetzen und Dolmetschen synonym. Doch auch wenn beide das Übertragen von (Text-)Inhalten von einer Sprache in eine andere Sprache meinen, sind sie nicht das Gleiche. Der Unterschied besteht darin, dass Übersetzen schriftlich stattfindet und Dolmetschen mündlich. Wobei es eine Ausnahme gibt: Auch die mündliche Übertragung von einem schriftlichen Text in eine andere Sprache zählt zum Dolmetschen.
Machen wir das an ein paar Beispielen fest: Die in der Einleitung dieses Textes erwähnten Urkunden liegen nach unserer Übersetzung als zwei schriftliche Dokumente vor. Es handelt sich also um eine Übersetzung. Sprechen Menschen verschiedener Sprachen bei einer Konferenz oder einer amtlichen Angelegenheit miteinander und ein Sprachmittler überträgt das Gesagte jeweils in die andere Sprache, dann handelt es sich um Dolmetschen. Vielleicht haben Sie auch schon einmal Nachrichten im TV gesehen, bei denen die Worte der Nachrichtensprecherin in Gebärdensprache übertragen wurden. Auch das wird als Dolmetschen bezeichnet.
Was ist Simultandolmetschen?
Schauen wir uns nun die beiden häufigsten Formen an. Das Wort Simultandolmetschen haben Sie bestimmt schon einmal gehört, denn es ist wesentlich geläufiger als Konsekutivdolmetschen. Doch simultan (von lat. simul ‚zugleich‘) ist eine noch sehr junge Form des Dolmetschens, die erst seit wenigen Jahrzehnten praktiziert wird. In der Regel benötigt man hierfür technische Hilfe. Simultandolmetscher sitzen meist in einer von Geräuschen abgeschirmten Kabine und hören die Worte der Ausgangssprache über Kopfhörer, während sie selbst die Verdolmetschung in ein Mikrofon sprechen, welches dann sie Zielsprache in die Kopfhörer der Empfänger sendet. Dies geschieht zeitgleich. Während der Sender also seinen Satz noch nicht beendet hat, hören die Empfänger schon die ersten Worte in ihrer eigenen Sprache. Anwendung findet diese Form des Dolmetschens beispielsweise bei Vorträgen oder Parlamentsdebatten.
Diese Form des Dolmetschens ist sehr anstrengend und Dolmetscher arbeiten daher in Teams zusammen, damit sie sich alle 20 bis 30 Minuten abwechseln können. Auch das Gebärdendolmetschen ist von der zeitlichen Folge her eine Simultanübersetzung. Eine andere spezielle Form ist das Flüsterdolmetschen, welches sich nur an eine kleine Gruppe oder eine einzelne Person richtet. Hierbei befindet sich der Dolmetscher sehr nah an den Ohren des Empfängers und „flüstert“ ihm die Verdolmetschung zu.
Was ist Konsekutivdolmetschen?
Als Gegensatz zu simultan gibt es das Wort konsekutiv von (lat. consequi: ‚nachfolgend‘,). Sie können sich jetzt wahrscheinlich denken, dass beim Konsekutivdolmetschen der Ausgangstext erst gesprochen wird und der Dolmetscher dann ihre Übertragung in die Zielsprache macht. Der zeitliche Versatz ist also der Hauptunterschied zwischen diesen beiden Arten des Dolmetschens. Doch die unterschiedliche Vorgehensweise hat auch zur Folge, dass es noch weitere Unterschiede gibt. Beispielsweise straffen Konsekutivdolmetscher ihre Verdolmetschungen und versuchen in möglichst kurzer Zeit den gesamten Inhalt unterzubringen. Für sie stellt sich auch das Problem, dass sie nicht nur einzelne Wörter und Sätze übertragen, sondern sich teilweise ganze Absätze merken müssen, bevor sie sie in die Zielsprache übertragen. Konsekutivdolmetscher haben dazu spezielle Techniken entwickelt, mit denen sie Informationen z. B. mit Kürzeln sehr schnell notieren können. Konsekutivdolmetschen wird beispielsweise bei Gesprächen (Sprecher zu Sprecher, bilateral) oder auch Vorträgen (Redner zu Zuhörer, unilateral) angewendet.
Wo Sie mit Simultan- und Konsekutivdolmetscher in Berührung kommen können
Dolmetscher sind immer auch Vermittler zwischen Personen unterschiedlicher Sprachen. Sie werden also wahrscheinlich einen internationalen Kontext haben, um mit einem Übersetzer für gesprochene Sprache in Berührung zu kommen. Das kann beispielsweise ein Konferenzdolmetschen im Zuge Ihres Jobs sein, aber genauso gut auch beim Abendlichen Fernsehen. Denken Sie nur einmal an die Weltstars, die bei THomas Gottschalk auf der Wetten Dass?-Couch saßen. Auch deren Worte, wurden beim Simultandolmetschen von einem Dolmetscher, der mit Headset in einer schalldichten Kabine sitzt ins Deutsche übertragen. Auch die Mehrheit der UN-Treffen in New York und andere Veranstaltungen der Vereinten Nationen laufen so ab, dass ein Sprecher der Ausgangssprache gesprochen hat und die Funktion des Dolmetschers den Inhalt für die Zuhörer der Zielsprache zugänglich macht.
Simultan und Konsekutiv – Dolmetschen bei lingy.uk
Als Online-Sprachendienstleister, der weltweit aktiv ist, haben wir leider nicht überall Personal, um auf ihren Veranstaltungen als Dolmetscher zu unterstützen. Doch da wir im Zeitalter von Videokonferenzen natürlich auch in diesem Bereich neue Möglichkeiten haben, ist uns eine Übersetzung Ihrer digitalen Konferenzen und Vorträge möglich. Sprechen Sie uns einfach an und wir können Ihnen ein detailliertes Bild über unsere Fähigkeiten und Dolmetscher-Dienstleistungen näherbringen. Sie erreichen uns beispielsweise über unsere Mail info@lingy.uk.
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