Was bei Onlineübersetzern schief läuft
Verstehen Sie diesen Satz? „Česká republika si oproti loňsku mírně polepšila v kvalitě života, přesto se v pravidelném.“ Wenn Sie nicht zufällig gerade Tschechisch sprechen, wahrscheinlich nicht. Da geht es mir ähnlich. Das macht aber nichts, denn wozu gibt es schließlich Übersetzer im Internet? Google, Bing & Co liefern schnell eine Antwort und die Schlagzeile aus einer tschechischen Zeitung wird verständlich. Es geht um die leicht gestiegene Lebensqualität im Land. Doch wie arbeiten Übersetzungsprogramme im Internet eigentlich? Wie exakt übersetzen sie und wofür lassen sie sich einsetzen? Dazu habe ich einen kleinen Test gemacht.
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Wie funktionieren Übersetzer im Internet?
Der wohl bekannteste Dienst für Übersetzungen im Internet kommt aus dem Hause Google. Hier kann man aus mehr als 100 Sprachen auswählen. Doch auch die Konkurrenz schläft nicht. Microsoft hält über 60 Sprachen bereit und ein deutsches Start-up verspricht mit DeepL zwar weniger Sprachen, dafür aber eine bessere Qualität. Doch wie funktionieren diese Systeme?
Computer können lediglich mit Vergleichen arbeiten (noch). Egal, um welchen Anbieter es geht, das System vergleicht den eingegebenen Text mit ihm schon bekannten Übersetzungen, also den Daten, mit denen es gefüttert wurde. Wie mit einem Wörterbuch wurden noch bis 2016 die Wörter einzeln übersetzt. Immerhin: Das dauerte nur Sekundenbruchteile. Heute sind die Dienste so weit, dass sie gesamte Satzstrukturen erkennen können. Aufgrund der Häufigkeit mit ihnen bekannten Mustern greifen sie treffsicherer zur richtigen Übersetzung. Doch ob das reicht?
Onlineübersetzer auf die Probe gestellt
Um die Fähigkeiten von automatischen Übersetzungen im Internet zu testen nahm ich zunächst einen sehr einfachen Satz und lies ihn ins Niederländische übersetzen. Die Sprache ist dem Deutschen sehr ähnlich und sollte daher kein Problem für den Computer sein, oder? Als Beispiel überprüfte ich die Ergebnisse für „Mit einem Onlineübersetzer kann ich mich im Internet frei bewegen.“ Das hier waren die Ergebnisse:
- Google: Met een online vertaler kan ik me vrij bewegen op internet.
- Bing: Met een online vertaler kan ik vrij bewegen op het internet.
- DeepL: Met een online vertaler kan ik me vrij bewegen op het internet.
Wie Sie sehen können, sind alle drei Übersetzungen sehr ähnlich aber nicht völlig gleich. Richtig ist übrigens nur die Dritte. Bei Google fehlt ein Artikel und bei Bing fehlt ein Reflexivpronomen. Doch worum es geht, versteht hier jeder Niederländer auf Anhieb.
Und wie sieht es bei schwierigen Sätzen aus?
Anders erging es meinem zweiten Satz, der mit Relativsatz und Partizipialkonstruktion schon etwas anspruchsvoller ausfiel. „In dem Park, der bei uns direkt um die Ecke liegt, spaziere ich sonntags gerne Eis essend umher.“ So viel sei vorweggesagt: Keine Übersetzung war zutreffend.
- Google: In het park, om de hoek, ga ik graag op zondag naar ijs.
- Bing: In het Park, dat net om de hoek, ik graag rond te lopen op zondag.
- DeepL: In het park, dat om de hoek ligt, loop ik graag op zondag om me heen om ijs te eten.
Laut Google würde ich bei diesem Beispiel gerne „zum Eis gehen“. Bei Bing wiederum taucht mein Eis gar nicht mehr auf (das ist schade, da ich Eis wirklich gerne mag) und bei DeepL laufe ich um mich herum, anstatt durch den Park.
Was uns dieses kleine Experiment zeigt
Zumindest bei leichten Sätzen wird die Bedeutung klar. Für die Überschriften fremdsprachlicher Zeitungen reicht eine Onlineübersetzung daher allemal. Auch längere Texte können im Grundsatz verstanden werden und ermöglichen einen ersten Überblick. Doch, wenn es darum geht, eine wirklich richtige und verlässliche Übersetzung zu bekommen, reicht der Computer nicht aus. Gerade im Unternehmensbereich, bei Fachtexten oder wenn es darum geht, die eigene Homepage in mehreren Sprachen anzubieten, sollte auf einen menschlichen Übersetzer zurückgegriffen werden.
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